Nachdem wir in den letzten beiden Jahren bereits die Ostalpen (Dolomiten etc.) und die Strecken bis nach Kroatien erkundet hatten, wurden dieses Jahr die Westalpen unter die Räder genommen.

Komfortabel im Bulli haben wir die beiden Moppeds bis nach Alpirsbach gebracht und sind ausgeruht und frisch gestärkt von der „Unteren Mühle“ gestartet. Schnurstracks zum Rheinfall in Schaffhausen und dort gleich mal die Bekanntschaft mit den knackigen Schweizer Preisen gemacht. Weiter über die ersten Pässe und Sättel des Schweizer Hinterlandes über das Dreiländereck bis nach Österreich um unseren Geldbeutel etwas zu schonen. Von dort aus ging es richtig rein ins Alpenkarussell. Ordentlich Höhenmeter gemacht und festgestellt, dass die Schweizer Straßenbauer wohl die Hauptabnehmer von Bitumen sind. Stellenweise war mehr Bitumen als Asphalt auf der Fahrbahn und so lies sich auch die streng limitierte Höchstgeschwindigkeit von 80 Km/h außerorts erklären, wenngleich trotzdem nur schwer ertragen. Da wir jedoch streng disziplinierte Kradfahrer sind……

Liechtenstein haben wir durchstreift und können nur abraten. Nicht schön. Nicht attraktiv zu fahren und wer nicht sein Geld dort deponiert oder abholt, sollte mit dem Mopped einen Bogen darum machen.

Also weg da und durch den Ostzipfel der Schweiz zum Dreiländereck mit Umbrailpass und Stilfser Joch, die wir zwar bereits kennen, aber immer wieder einen Abstecher wert sind. Übernachtung in Livigno (zollfreie Zone) und die Spritfässer für 0,91€/l vollgemacht für die nächste Runde.

Ab da ging es gefühlt mehr auf und ab als vorwärts. Die Passdichte nimmt in Richtung Zentralschweiz massiv zu, was uns natürlich keinesfalls störte und mit breitem Grinsen unter dem Helm quittiert wurde.

Leider hat uns dann in der Schweiz doch tatsächlich für einen Tag das schlechte Wetter erwischt.

Gestartet in Sedrun im Regen und bei eh schon niedrigen Temperaturen, hat uns dann auf dem Oberalppass tatsächlich der Winter eiskalt überrascht. In meinem Cockpit ging eine Leuchte an die ich gar nicht kannte und zuvor noch nie gesehen hatte. Eine kleine Schneeflocke als Warnung, dass die Temperaturen unter vier (4!) Grad liegen. Als wäre das nicht genug, setzte auch prompt der Schneeregen ein. Knackig war´s, bei dem Wetter über eine alpine Anhöhe zu fahren und sichtlich erleichtert waren wir etwas später weiter unten, als die Schneeflocke im Cockpit ausging und der Schnee sich in Regen wandelte. Dank dem deutschen Präzisionsmessinstrument an der GS-Adventure wissen wir: 1 Grad = niedrigste Temperatur in diesem Urlaub. Dass uns später mit 35 Grad noch das Gegenteil erwartet, ahnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Also unverdrossen weiter durch das Land der Eidgenossen und Richtung Genfer See. Von da ab die „Routes des Grand Alpes“ in etwa angegangen. Wer kennt sie nicht, die Bergnamen die jährlich zur Tour de France aufgerufen werden. Col du Telegraphe, Col du Galibier, Col D´Iseran, Col D´Izoard und natürlich den Col de la Bonnette. Alle nett verbunden mit weiteren Bergen und Pässen die nicht ganz so gigantisch aber stellenweise sogar fahrerisch spannender waren. Einige eher unspektakuläre Abschnitte der Strecke haben wir durch etwas kurvigere Umwege angereichert. Anders als in der Schweiz sind die meisten Straßen in Frankreich von feinster Güte und selbst die Autofahrer dort sind eher Moppedfreundlich eingestellt. Den höchsten Punkt erreicht man am Bonnette, allerdings nur zu Fuß, mit 2862 M/ü.N. In der Höhe wird die Luft mit Moppedsachen über den kleinen Weg zur Plattform schon ziemlich dünn…… Lohnt sich aber.

Kurz bevor wir dann die Küste der Schönen, Reichen und Berühmten erreicht haben, drehten wir Richtung Italien ab und residierten dann für zwei Tage in einem netten Golf Resort mit Pool und Klimaanlage, die wir zu diesem Zeitpunkt auch schon dankend angenommen hatten..

Dann war es soweit. Die Befahrung der LGKS stand an. Von Süden aus startend ging es noch vermeintlich angenehm und entspannt zu, was sich aber kurz darauf schlagartig änderte. Offroad pur.

Von Schotter zu sprechen wäre falsch. Zum Teil nackter Fels und dicke Wacker mit Erde, Schlamm und kleineren Geröllbrocken vermischt. Links die Wand, rechts der ungesicherte und gewisse Abgang in die Tiefe. Adrenalin pur. Und wenn dann noch ein Jeep als Gegenverkehr kommt….Uiuiuiui.

Fahren konnten wir leider nur bis auf eine Passhöhe in 1700 Metern. Dann machten uns der dichte Nebel und ein Erdrutsch einen Strich durch die Fahrt. Also Abbruch und retour. Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.

Statt Frust zu schieben haben wir dann in Ligurien noch einige fahrerische Leckerbissen genommen und diese immer wieder mit dort reichlich vorhandenen Wald- und Schotterwegen garniert.

Schließlich wollten wir ja die artgerechte Haltung unserer Moppeds gewährleisten….

Leider ging es dann schon so langsam dem Ende der Reise zu und wir haben uns weiter Richtung oberitalienische Seen, gen Norden, orientiert. Auf der Heimreise Richtung Schwarzwald, via Vierwaldstätter See, Splügen- und Kunkelspass, haben wir, selbstredend, in der Karte nur weiße Straßen gewählt – wie auch die Tage zuvor – und sind somit jeglichem Touristenverkehr und den Blechkarawanen aus dem Weg gegangen. Mit einem lockeren Kurvenwedeln im südlichen Schwarzwald sind wir dann nach 2 Wochen und ca. 3500 KM Strecke wieder wohlbehalten am Ausgangspunkt angetroffen. Super war´s und wir können nicht versprechen das wir es nicht wieder tun…..   Graf Dracula hat eine Einladung ausgesprochen…..

Und wie immer nach so einem Trip stellt sich die Frage: Wer putzt die Moppeds???

Es grüßen die beiden motorisierten Hochalpinisten,

André und Michael.

Schön war es. Kleine intime Gruppe auf maximaler Standgröße. Lalla und Peter hatten wie immer alles perfekt vorbereitet. Wie immer wurde am Freitag ordentlich gefeiert und am Samstag mit einem feinen Frühschoppen weitergeführt. Irfan hat kräftig verkauft und die meiste Zeit mit ein- und auspacken verbracht.

Mannheim2016

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